SMARTe Ziele: Sich schlau Ziele setzen
Was sind SMARTe Ziele? Wie können wir uns schlaue Ziele setzen? Von den Vorzügen und Grenzen SMARTer Ziele geht es in diesem Artikel.
Was haben wir nicht schon alles über das „richtige“ Setzen von Zielen gelesen oder gehört? Was haben wir mehr oder weniger erfolgreich angewandt? Wie oft sind wir „gescheitert“ und warum?
Eine Möglichkeit Ziele zu formulieren bietet das Akronym SMART. Jeder Buchstabe steht für ein anderes Wort. Es sind dies Voraussetzungen, wie Ziele formuliert sein sollten, damit sie leichter erreicht und überprüft werden können. SMART bietet hierfür eine Art Check-Liste, um zu klären, was genau erreicht weren soll und gleichzeitig auch schon wie und in welchem Zeitraum.
Was sind SMARTe Ziele?
Schön S M A R T sollen sie sein, unsere Ziele, nicht wahr? Also:
- Spezifisch und konkret,
- Messbar – in Kilos, Kilometern, Euros, Prozenten, auf einer subjektiven Skala…,
- Attraktiv – und zwar für mich, nicht für jemand anderen,
- Realisierbar – mit meinen Grundvoraussetzungen und Rahmenbedingungen. Welche Maßnahmen braucht es? Schließlich sind SMARTe Ziele mit einem
- Termin versehen.
Viele Ziele können sicher mit den Kriterien des Akronyms SMART klar formuliert werden. Aber für viele Ziele sind sie nicht ganz ideal.
Beispiele für SMARTe Zielformulierungen
Beispiel 1: Eine Abschluss-/Diplomarbeit bis zu einem bestimmten Tag abgeben.
- Spezifisch: Abschlussarbeit/Diplomarbeit fertig schreiben mit allem was dazu gehört: Inhaltsverzeichnis, Dank, Literaturverzeichnis, Layout, Korrekturlesen etc.
- Messbar: Vorgeschriebene Seitenanzahl und Einhaltung der vorgegebenen Kriterien
- Attraktiv: Die Arbeit ist Voraussetzung für den Abschluss eines Lehrgangs oder eines Studiums. Ich freue mich darauf, das erworbene Wissen bald praktisch anzuwenden.
- Realisierbar: Ich habe schon viele Prüfungen bestanden und Arbeiten geschrieben. Also kann ich auch eine Diplomarbeit schreiben. Ich blocke mir fixe Schreibzeiten bzw. Zeit für die Recherche im Kalender.
- Termin: Eine bestimmte Deadline
Soweit so leicht. Aber es gibt auch Ziele, die nicht so leicht SMART zu beschreiben sind.
Beispiel 2: Die Beziehung zu einem bestimmten Menschen verbessern.
- Spezifisch: Beziehung zu X verbessern. Aber: Was heißt „verbessern“? Das müsste man noch konkretisieren. Z. B. Welche Farbe hat die aktuelle Beziehungsqualität? Wie hätten Sie sie gerne?
- Messbar machen durch Positionierung auf einer subjektiven Skala von 1 (Ihnen geht es nicht gut mit X) bis 10 (Ihnen geht es maximal gut mit X.). „Nicht gut“ könnte heißen: Es gibt kaum Kommunikation oder oft Streit. Keine gemeinsamen Unternehmungen, keine gemeinsamen Interessen, Werte, Freunde.. „Maximal gut“ könnte heißen: Sie können gut miteinander reden, Sie unterstützen und inspirieren sich gegenseitig, lachen viel gemeinsam, verbringen gern Zeit miteinander… Neben der subjektiven persönlichen Einschätzung und Positionierung könnten Sie auch festlegen, um wieviele Punkte Sie Ihr subjektives Gefühl gern heben möchten.
- Attraktiv: Es war früher anders. Ihnen liegt etwas an diesem Menschen und Sie wünschen sich, dass es wieder mehr so wird wie früher.
- Realisierbar: Nun ja, zum Teil können Sie sicher etwas dazu beitragen, indem Sie z. B. konkrekte Vorschläge für Unternehmungen oder Gesprächsangebote machen. Sie können sich noch eine Reihe Maßnahmen überlegen, was Sie zu einer Verbesserung der Beziehung beitragen könnten. Ein Teil liegt aber nicht in Ihrer Hand.
- Termin: Beziehungen sind ja eigentlich immer „work in progress“. Da ist man nie fertig. Sagen wir, in unserem Beispiel geht es darum, ob man einen Teil des Urlaubs gemeinsam oder getrennt verbringt. Da könnte man sich vornehmen, dass sich die Beziehung bis zum Buchen des Urlaubs verbessert haben müsste.
Vorzüge von SMARTen Zielen
Wie man beim zweiten Beispiel gesehen hat, war da eine SMARTe Zielformulierung nicht ganz so leicht.
Nichts destro trotz bietet das Akronym SMART Kriterien fürs Formulieren und Bewusstmachen, was ich überhaupt in einem bestimmten Zeitraum für mich als realisierbar und möglich einschätze, wieviel in meiner Macht stehen könnte und was ich überhaupt ganz konkret mit „verbessern“/“mehr Zeit“/“weniger Stress“ etc. meine. Außerdem kommt man nicht um die Frage, welche Maßnahmen man zu setzen bereit ist. Eine zentrale Frage ist auch, ob für mich die Zielerreichung tatsächlich attraktiv ist oder ob ich z. B. jemand anderem einen Gefallen tun will oder jemandem gefallen will. Etwa dem/r Chef/in, dem/r Partner/in, meinen Eltern. Wenn das Erreichen eines Zieles für MICH wichtig ist, bin ich eher motiviert, dafür etwas zu tun und durchzuhalten, wenn es schwierig wird. Durch den Termin bekommt unser Vorhaben schließlich Verbindlichkeit, die uns hilft ein Projekt nicht unendlich auszudehnen, bzw. die Maßnahmen nach einer gewissen Zeit zu überprüfen und neu zu überlegen.
Nutzbar machen kann man diese Kriterien im privaten wie im beruflichen Kontext: In der Schule, in sozialen Einrichtungen, in jedem Unternehmen. Geeignet sind SMARTE Ziele insbesonders dann, wenn etwas (auf)gebaut oder eine Aktion/ein Projekt durchgeführt werden soll.
Mit Hilfe des Akronyms können wir dann SMARTe Tages-, Wochen-, Monats-, Quartals- oder Jahresziele formulieren.
Probiere Sie es doch gleich mit einem Ihrer Ziele aus! Wie wäre es mit dem Ziel kreativer zu leben? Oder stresskompetenter? Oder in einen bestimmten Lebensbereich mehr Lebensqualität zu bringen? Was hieße das konkret? Wie ließen sich Ihre Fortschritte messen? Was ist attraktiv für Sie und löst Vorfreude aus? Welche Maßnahmen setzen Sie um? Was machen Sie konkret und wieviel Zeit sind Sie bereit zu investieren? Ist es realistisch, was Sie sich vorgenommen haben? Wie lange wollen Sie sich dem Ziel widmen und wann wollen Sie überprüfen, ob Sie es erreicht haben? Bei vielen Zielen zahlt es sich aus Zwischenbilanz zu ziehen, um rechtzeitig die entsprechenden Weichen zu stellen.
In den nächsten Beiträgen mache ich mir Gedanken über die Zielerreichung sowie den Weg und das Motto als Ziel. Letztere könnten eine Alternative zu SMARTen Zielen sein.
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