Wie wir erfolgreich unsere Ziele erreichen können
Wozu Ziele dienlich sind und wie wir uns smarte Ziele setzen können, habe ich in den vorhergehenden zwei Artikeln erörtert. Aber wie kommen wir ans Ziel? In diesem Artikel fasse ich zwölf Tipps zusammen, wie es gelingen kann, unsere Ziele zu erreichen. Mit Hilfe dieser Tipps kann man sich nützliche Fragen stellen, um erfolgreich ans Ziel zu kommen. Es ist sozusagen ein Fragen-Katalog zur Zielerreichung. Am Schluss folgt ein Tipp, wenn es mit der Zielerreichung doch nicht so klappen will. Spoiler: Na und!
1. Ziele erreichen: Im Einklang mit der Lebensvision
Zur Kunst des Zielesetzens gehört grundsätzlich die Frage, welche Ziele wir uns setzen. Was wollen wir in unserem Leben erreichen? Hierfür ist es gut, sich über seine Werte (wie z. B. Gesundheit, Familie, Karriere, Leistung, Gemeinwohl, Bildung, Kunst, Gemeinschaft, Wohlstand, Freiheit, …) klar zu sein.
Fragen Sie sich, was IHNEN wichtig ist und was SIE langfristig zufrieden macht! Was ist IHRE Lebensvision? Stützen Ihre kurz- mittel- und langfristigen Ziele diese Vision?
2. Ziele erreichen um jeden Preis?
Was will ich erreichen und was sicher nicht? Auch die Nicht-Ziele schaffen Klarheit über das Ziel. Sie helfen ein Vorhaben einzugrenzen und unbeabsichtigte Folgen mitzubedenken. Ich kann Maßnahmen überlegen, um gegenzusteuern, dass ich zwar in einem Bereich ein Ziel erreiche, aber um den Preis, dass es in einem anderen wichtigen Bereich zu Einbußen kommt.
- Zum Beispiel: Ich will mir das Rauchen abgewöhnen. Gleichzeitig will ich aber sicher nicht, dass ich anstatt dessen 5 kg zunehme.
- Oder: Ich will beruflich Karriere machen. Gleichzeitig soll meine Beziehung und meine Familie nicht darunter leiden.
Wem nützt es, wenn ich das Ziel erreiche? Wer könnte etwas dagegen haben? Was muss ich aufgeben, wenn ich mein Ziel erreichen will? Welche negativen Auswirkungen könnte es haben, wenn ich ein bestimmtes Ziel erreiche?
3. Annäherungsziele versus Vermeidungsziele
Die oben erwähnten Beispiele zeigen zwei Typen von Zielen: Bei „Weg-von“ oder Vermeidungszielen, wollen wir etwas „los werden“. Bei „Hin-zu“ oder Annäherungszielen wollen wir etwas für uns Erstrebenswertes erreichen. Was meinen Sie ist leichter, sich von etwas weg oder sich auf etwas hin zu bewegen?
Wenn wir von etwas weg kommen wollen, sind damit meist Gefühle verbunden, die in irgendeiner Weise unangenehm sind. Beispiel Sucht: Wir wollen weg von Abhängigkeit, Unfreiheit, Selbstvorwürfen, Zwang… . Wenn wir hingegen etwas erreichen wollen, das angenehme Gefühle auslöst, ist das wie ein Motor. Das Handeln fällt uns leichter, denn Gefühle haben eine große Macht über uns. Deshalb ist es ratsam, jedes Ziel darauf zu untersuchen, ob es uns den angestrebten positiven Gefühlen, und damit der Erfüllung wesentlicher Bedürfnisse, näher bringt. So steigern wir unsere Änderungsmotivation. Natürlich kann man in jedem Vermeidungsziel auch ein Annäherungsziel sehen. Es ist nützlich, sich beide Fragen gleichzeitig zu stellen: Was will ich erreichen? Was will ich vermeiden?
4. „Think big!“
In Bezug auf unsere Ziele sollen wir ruhig groß denken. Haben Sie wahrscheinlich auch schon gehört, oder? Welcher Coach gibt diesen Tipp nicht? Warum eigentlich nicht: „Think small“? Ich gebe zu, groß zu denken hat schon was. Ambitionierte Ziele erfordern große Maßnahmen und große Schritte. Da kommen wir mit Dilettantismus nicht weiter. Es ist von vornherein klar, dass es große Maßnahmen braucht, um das Ziel zu erreichen. Wenn das Ziel für uns wirklich attraktiv ist, können wir dafür viel Energie generieren. Mit einem kleinen Mindset wollen wir uns da nicht unnötige Grenzen setzen. Allerdings, je nach Ziel natürlich, finde ich auch das rechte Maß ein gutes Kriterium für ein Ziel. Das Ziel muss schon auch zu mir passen, sonst habe ich am Ende einen zu großen Anzug und kann ihn nicht tragen.
5. Nicht zu groß und nicht zu klein
Was passiert, wenn das Ziel zu groß ist, also unerreichbar erscheint und wir vor seiner Größe schier erstarren? Nun, wir gehen erst gar nicht los und geben uns schon von vornherein geschlagen. Wir versuchen es gar nicht.
Gleiches kann passieren, wenn das Ziel zu klein, zu leicht, zu unbedeutend oder zu wenig attraktiv ist. Wenn wir ein Ziel erreichen und es nicht viel am Status Quo unseres Wohlbefindens ändert, werden wir nur schwer in die Gänge kommen.
Eine erfolgreiche Strategie bei sehr großen Zielen ist es, sich Etappenziele zu setzen und auch das Erreichen dieser Teilziele zu feiern. Zu kleine Ziele kann man hingegen ruhig so dimensionieren, dass wir persönlich wachsen können, indem wir das Ziel verfolgen.
6. Erfolgreich ans Ziel: Strategie der kleinen Schritte
Auch kleine Schritte führen zum Ziel, wenn man sie konsequent und beharrlich geht. Lieber mit einem kleinen Schritt für ein wenig mehr Wohlbefinden sorgen als gar nicht. Lieber mit kleinen Schritten vorwärts kommen als gefühlter Stillstand. Noch etwas: Die Reise beginnt mit dem ersten Schritt und der Weg entsteht im Gehen. Also: Anfangen und weitergehen, auch wenn zu Beginn noch nicht klar ist, wie das alles gehen soll, was wir uns vorgenommen haben! Natürlich haben wir auf unserem Weg zum Ziel Hürden zu überwinden. Manchmal gibt es Durststrecken und wir würden am liebsten aufhören und was Neues anfangen. Genehmigen Sie sich eine Pause und machen Sie kleine Schritte. So kommen Sie dennoch weiter!
7. Anzahl der Ziele beschränken
Das Leben ist kurz und wir wollen viel. Erfolg im Privatleben, Erfolg im Berufsleben. Erfüllende Freizeitgestaltung und natürlich Gesundheit. Das sind alles wichtige Lebensbereiche. Was passiert jedoch, wenn wir zu viele Ziele auf einmal anvisieren? Ohje, da kann man sich leicht selber lahmlegen. Meiner Erfahrung nach geht nicht alles in jeder Lebensphase. Wir tun gut daran, Prioritäten zu setzen. So können wir unseren Fokus halten und erhöhen die Chance auf Erfolg. Lieber weniger Ziele als sich selbst komplett lahm zu legen.
8. Entscheiden versus Versuchen
Wie hören sich folgende Sätze an?: „Ich versuche, nicht auszubrennen.“/“Ich versuche, meine Diplomarbeit abzuschließen.“/“Ich versuche, mir die Freude an meiner Arbeit zu erhalten.“
Und diese?
- „Ich entscheide mich, in meiner Kraft zu bleiben. Deshalb sorge ich für Bewegung, die mir Spaß macht und sorge für eine Balance zwischen Ruhe- und Aktivzeiten.“
- „Ich entscheide mich, meine Diplomarbeit abzuschließen. Deshalb ist es mir wert, eine gewisse Zeit früher aufzustehen…“
- „Ich entscheide mich, mir meine Freude an meinem Beruf zu erhalten. Deshalb bin ich bereit, mich weiter zu bilden und mir gegebenenfalls Hilfe von Freund:innen, Kolleg:innen, Vorgesetzten, Mediator:innen oder Supervisor:innen zu holen.“
Zielsetzungen brauchen eine klare Entscheidung und die Bereitschaft, gewisse Dinge auch aktiv in Angriff zu nehmen. Mit „versuchen“ schwächen wir uns selbst und schmälern die Chance auf Zielerreichung.
9. Imagine… Stellen Sie sich vor!
Wir sind kreative Wesen und haben die wunderbare Fähigkeit uns Dinge, Ereignisse, Zustände vorstellen zu können. Diese Vorstellungskraft können wir zur Verwirklichung unserer Ziele einsetzen. Wir können innere und äußere Bilder nutzen, um beispielsweise ein Visionboard zu gestalten. So laden wir uns selbst mit Gefühlen der Kraft und Freude auf, wir bringen uns in die Schwingung, uns von unseren Zielen anziehen zu lassen UND die notwendigen Schritte dafür zu gehen. In der Mal- und Gestaltungstherapie arbeiten wir mit aktiven Imaginationen nach C.G.Jung. Das kreative Gestalten macht Unsichtbares sichtbar.
10. Unterstützung finden
Gemeinsam geht vieles leichter. Deshalb: Suchen Sie sich Unterstützung! Beginnen Sie dabei in Ihrem nächsten Umfeld und machen Sie Ihre nächsten Mitmenschen zu Ihren Verbündeten. Offenbaren Sie, was Sie sich wünschen, was Sie brauchen und was Sie unterstützen könnte. Im Gespräch werden auch die Bedürfnisse der anderen sichtbar. Suchen Sie sich Weggefährten! Lassen Sie sich von Ihrem inneren Team unterstützen und kreieren Sie sich Ihr inneres Unterstützer:innen-Team! Weiters gibt es eine Reihe von spezifisch geschulten Menschen, die Ihnen helfen können: Berater:innen, Coaches, Madiator:innen, Psycholog:innen oder Therapeut:innen. Gerne unterstütze ich Sie mit meinen Angeboten dabei, Ihr kreatives Potenzial zu nutzen, gut für sich zu sorgen, Ihre Resilienz zu stärken und so Burnout vorzubeugen. Als Supervisorin begleite ich Sie gerne bei beruflichen Herausforderungen.
11. Biorhythmus berücksichtigen und Rhythmus finden
Wir haben alle unseren Biorhythmus (Tag, Monat, Jahr, 7-Jahres-Zyklus). Zu gewissen Zeiten fallen gewisse Dinge leichter, zu anderen wieder schwerer. Wir tun uns Gutes, wenn wir darauf Rücksicht nehmen. Überhaupt tut es uns gut, einen Rhythmus zu finden, um gewisse Dinge zu erledigen. Das Festlegen von Zeiten gibt uns Struktur und wir können Routinen etablieren. Mit Musik gehen gewisse Dinge auch leichter von der Hand.
12. Ziel Lebensqualität: Innehalten und Feiern
Wir dürfen nicht erwarten, dass es immer ganz leicht geht. Eher müssen wir auch mit Schwierigkeiten rechnen. Es ist gut, regelmäßig innezuhalten und zu schauen, wo man steht und seine Ziele zu hinterfragen. Manchmal verrennen wir uns. Dann braucht es Neuausrichtung. Wir müssen schließlich nicht jeden Preis zahlen und dürfen unsere Ziele immer wieder an aktuelle Bedürfnisse anpassen. Verbindlichkeit ist gut, Flexibilität aber auch. Eine gewisse Zeit dran zu bleiben, auch wenn Widerstände kommen oder es nicht so glatt geht, ist eine Entscheidung, die wir gleich zu Beginn treffen sollten. Unsere Prioriäten werden sich aber im Laufe der Zeit immer wieder ändern!
Zu guter Letzt: Wir dürfen feiern und uns belohnen. Das gilt auch beim Erreichen der Zwischenziele!
13. Und wenn es nicht gelingt unsere Ziele zu erreichen?
Natürlich bleiben wir manchmal hinter unseren Zielen zurück. Wenn schon! Buchen Sie es als Lernerfahrung und seien Sie dennoch nett zu sich selbst! Sie haben eine wichtige und menschliche Lernerfahrung gemacht. Welche Erkenntnisse, nicht zuletzt über Sie selbst, konnten Sie gewinnen? Wie wollen Sie weiter vorgehen? Auf jeden Fall: Aufstehen, Krönchen richten und weiter gehen! Nachsicht mit sich selbst macht uns menschlicher im Umgang mit unseren Mitmenschen.
Überhaupt: Wer alle seine Ziele erreicht, bleibt hinter seinem Potenzial zurück!
Ich wünsche Ihnen alles Gute auf dem Weg zu Ihrem Ziel! Viel Gelassenheit, Durchhaltevermögen, Augenzwinkern und jede Menge wertvolle Erfahrungen!
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